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23.03.2017

Prüfen, rufen, drücken – ein Leben retten kann jeder

Bereits zum siebenten Mal schulen Ärzte und Pflegekräfte des Immanuel Klinikums Bernau Herzzentrum Brandenburg Gymnasiasten in Wiederbelebung und Erster Hilfe.

Eine Schülerin übt die Herzdruckmassage.

Fachkrankenpfleger Robert Zittlau zeigt Neuntklässlerinnen wie ein Defibrillator funktioniert.

Ein Leben retten kann jeder. Bei einem plötzlichen Herzstillstand muss man dafür lediglich prüfen, rufen, drücken. Wie das genau geht, hat am Mittwoch ein Team aus zwei Ärztinnen und drei Pflegekräften des Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg mit den Neuntklässlern des Bernauer Paulus-Praetorius-Gymnasiums geübt: Prüfen, ob der Patient noch atmet. Tut er das nicht, den Notruf unter 112 anrufen. Anschließend 100 bis 120 mal pro Minute mit beiden Händen mittig auf den freien Brustkorb drücken bis Hilfe eintrifft.

Im Herbst hatten die Schüler bereits ihren ersten Kurs in Wiederbelebung. Neben der Herzdruckmassage lernten sie auch den Umgang mit dem Defibrillator. Jetzt im Frühjahr haben sie ihre Reanimations-Kenntnisse aufgefrischt und zusätzlich gelernt, wie sie Erste Hilfe bei Knochenbrüchen, Wunden, Allergien, Epilepsie und Bewusstlosigkeit leisten können. Bereits zum siebenten Mal schulte das Team des Krankenhauses Neuntklässler der benachbarten Schule.  

Wer einen plötzlichen Herzstillstand erleidet, muss, um überleben zu können, innerhalb der ersten fünf Minuten wiederbelebt werden, sonst stirbt er oder sie. Wenn der Betroffene dagegen sofort eine Herzdruckmassage erhält, verdoppelt bis verdreifacht sich seine Überlebenschance. Jede Sekunde zählt. Im Notfall bleibt also keine Zeit, auf den Rettungswagen zu warten. Hier sind Laien gefordert zu helfen und den Patienten zu reanimieren.

„Doch die meisten Menschen trauen sich das nicht. Nur bei 30 Prozent aller Herzstillstände in Deutschland kommt es zu einer Laienreanimation“, sagt Dr. med. Georg Fritz, Chefarzt der Abteilung Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie. „In Schweden sind es rund 60 Prozent.“ Um die Rate der Laien-Reanimation in Deutschland zu erhöhen, haben der Berufsverband Deutscher Anästhesisten und die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin die Kampagne „Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation“ gestartet.

Schulleiter Oberstudiendirektor Ingolf Hansch greift das Angebot des Immanuel Klinikum Bernau gern auf: „Wir wollen den Schülern Bewusstsein und Kompetenz zur Ersten Hilfe mitgeben. Das klappt sehr gut.“ Im Herbst sind deshalb die nächsten neunten Klassen mit Prüfen, Rufen, Drücken dran.

Mehr über die Aktion „Ein Leben retten. 100 Pro Reanimation“ erfahren Sie hier

 
 
 
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