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02.07.2012

Begleitdienst aus Klinikumsalltag nicht mehr wegzudenken

Anstelle der Zivis übernehmen nun fest angestellte junge Männer den Patientenbegleitdienst im Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg.

Gut zu Fuß müssen sie sein und gute Schuhe brauchen sie auch, die vier jungen Männer vom Patientenbegleitdienst im Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg. Immerhin stehen pro Tag etwa 100 Einsätze an. „Wir fahren Patienten im Rollstuhl oder im Bett zu ärztlichen Untersuchungen, zum Röntgen, zum EKG, zum MRT, zum Herzkatheterlabor oder in den Operationssaal. Außerdem müssen Patienten vom Hubschrauberlandeplatz abgeholt und Proben ins Labor gebracht werden“, sagt Patrick Hohmann.

Noch bis Ende 2010 wurde dies zum größten Teil von Zivildienstleistenden übernommen. Als der Zivildienst zusammen mit dem Wehrdienst abgeschafft wurde, entschied die Krankenhausleitung, neue Stellen zu schaffen. „Das war die beste Lösung, denn so können sich Schwestern und Pfleger weiter voll auf ihre Aufgaben auf Station konzentrieren“, ist das Fazit von Pflegedienstleiterin Birgit Pilz. Ganz wichtig sei, dass Pflegekräfte und Begleitdienst Hand in Hand arbeiten. Daher ist es nur folgerichtig, dass dieser zum Pflegedienst gehört. Zugeordnet ist er der Leitstelle im Klinikum.

Den Hut auf für die Einsatzkoordinierung hat dort Schwester Claudia Scherf. Und sie ist sehr zufrieden mit dem jungen Team. „Während die Zivildienstleistenden alle neun Monate wechselten, haben wir jetzt ein eingespieltes festes Team, was von Vorteil ist.“ Aufgrund der Vielzahl notwendiger Transporte sei der Begleitdienst aus dem Krankenhausalltag nicht mehr wegzudenken. Dem kann auch Oberarzt Dietmar Mildner nur zustimmen. Schließlich sei es für einen möglichst reibungslosen Ablauf im Krankenhaus wichtig, dass die Patienten pünktlich zu den Untersuchungen und Operationen gebracht werden.

Nicht wenige Patienten sind davor aufgeregt. Einfühlungsvermögen ist gefragt. Mit einem fast fröhlichen „Ich hol’ Sie wieder ab“ oder „Wir sind verabredet“ hat Matthias Klückmann – „Matze“ genannt – schon so manches Herz vor einer Herz-OP ruhiger schlagen lassen. Schnell hat sich der Rettungssanitäter im Begleitdienst eingearbeitet. Ebenso Stefan Bloch. „Wir haben Verantwortung für die Patienten – wenn auch immer nur für ein kurzes Stück Weg. Die nehmen wir sehr ernst“, versichert er. Übrigens hat er in einer Schicht mal seine Schritte gezählt und kam dabei auf 5400.

Der 24-jährige Martin Kohls, gelernter Vermessungstechniker, hat als Zivi Gefallen an sozialen Berufen gefunden und ist froh, nun im Bernauer Klinikum in einem solchen arbeiten zu können. Gern nutze er auch die Fortbildungsmöglichkeiten. Patrick Hohmann – von Hause aus Bäcker – weiß, dass der neue Job der richtige für ihn ist. Mit Gesprächen über Alltägliches versucht er, die Patienten ein wenig abzulenken. Viele danken es ihm – mit einem Lächeln.

 
 
 

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