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Der Jubiläums-Tag des Immanuel Herzzentrums Brandenburg unter dem Motto „30 Jahre Exzellenz mit Herz“ am 22. April war ein voller Erfolg. Trotz strahlenden Sonnenscheins und sommerlichen Temperaturen war der Saal im Paulus-Praetorius-Gymnasium voll besetzt. Rund 400 Gäste sahen dort auf HD-Großleinwand die live aus dem Hybrid-Katheterlabor und dem Herz-OP übertragenen Herzklappen-Eingriffe. Zahlreiche weitere Zuschauerinnen und Zuschauer nahmen online per Livestream teil. Es war der erste Tag des Herzzentrums seit der Coronapandemie – nach dreieinhalb Jahren von vielen Stammgästen sehnlichst erwartet.

Highlights des vielfältigen Programms waren auch in diesem Jahr die Eingriffe am Herzen. Zuerst versorgte Kardiologie-Chefarzt Prof. Dr. Christian Butter mit seinem Team eine defekte Trikuspidalklappe minimalinvasiv im Katheterverfahren mit einer ganz neuen Technik, der TricValve. Die 80-jährige Patientin hatte mehrere Begleiterkrankungen und war bereits in der Vergangenheit an der Aortenklappe operiert worden und hatte einen Teilersatz ihrer Hauptschlagader erhalten. Die nun undichte Trikuspidalklappe selbst konnte nicht mehr repariert werden. 

Stattdessen wurden die beiden blutzuführenden Venen mit Ventilen abgedichtet. Mit den Implantaten in der oberen und der unteren Hohlvene wurde der Rückstau insbesondere in die untere Körperhälfte mit Wasseransammlungen im Bauch und in den Beinen unterbunden.

Mitralklappenersatz

Den zweiten Eingriff führte der Leitende Oberarzt der Herzchirurgie, Dr. Thomas Claus, mit seinem Team durch. Chefarzt Prof. Dr. Johannes Albes, der im Gymnasium durch das gesamte Programm führte, erklärte im Gespräch mit Claus die Reparatur einer Mitralklappe am offenen Herzen. Die Klappe zwischen dem linken Vorhof und der linken Herzhauptkammer einer 66-jährigen Patientin war undicht. Mithilfe eines künstlichen Rings auf dem Klappenrand wurde die Dichtigkeit und damit die Funktion der Mitralklappe wieder wiederhergestellt. 

Die Eingriffe wurden inhaltlich gerahmt von Filmbeiträgen über Patienten, deren lebensbedrohliche Herzerkrankungen in der Kardiologie und der Herzchirurgie des Immanuel Herzzentrums erfolgreich behandelt werden konnten. Darunter auch ein Bruder und eine Schwester, die vor 20 Jahren zufällig gleichzeitig in Bernau operiert werden mussten, ohne dass die beiden oder das Herzteam es zu dem Zeitpunkt wussten.

Darüber hinaus erhielt das Publikum Einblicke in die Intensivstation und die Intermediate Care Station (IMC) des Universitätsklinikums der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB). Dr. Georg Fritz, Chefarzt der Abteilung für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, führte live durch die Räume und stellte gemeinsam mit der Pflegerischen Bereichsleitung Katrin Wernecke die Arbeit einen Patienten vor. Pflegedirektorin Birgit Pilz und Fanni Mehner, Pflegerische Bereichsleitung Intermediate Care, erläuterten die Aufgaben der IMC. Fanni Mehner führte in einer Liveschalte über die Station und sprach mit einem Patienten.

Ministerpräsident Woidke gratuliert zum Jubiläum

Zum 30-jährigen Jubiläum des 1992 gegründeten Herzzentrums gab es viele Gratulanten. Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke, Bernaus Bürgermeister André Stahl, der Vorsitzende der MHB-Universitätskliniken im Verbund, Dr. Gunnar Pietzner, sowie MHB-Präsident Prof. Dr. Dr. Hans-Uwe Simon gratulierten ebenso mit Video-Botschaften wie Prof. Dr. Christian Rieß, Chairman des Albertinen Herz- und Gefäßzentrums zu 30 Jahren Spitzenmedizin. Michael Zaske, Leiter der Abteilung Gesundheit im Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg, betonte in seinem Grußwort vor Ort, wie wichtig das Herzzentrum für die medizinische Versorgung im Land sei.

Das Berlin Jazz Ensemble begleitete die Veranstaltung musikalisch.

Im Foyer konnten sich die Gäste über unterschiedliche Ausbildungsberufe im Klinikum informieren und sich selbst im Nähen mit medizinischem Werkzeug ausprobieren.

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