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Wie ein Bierdeckel den Erhalt des Krankenhauses in Bernau besiegelte
Für seinen jahrzehntelangen Einsatz für den Gesundheitsstandort Bernau wurde Andreas Neue mit der Urkunde der Stadt ausgezeichnet.
Andreas Neue, Medizinischer Präparator und eines der Urgesteine des Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg hat eine ganz besondere Ehrung erhalten: Die Stadt Bernau, vertreten durch Bürgermeister André Stahl und den Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung, Daniel Sauer, verlieh ihm die Urkunde der Stadt.
1989 – auch im damaligen Kreiskrankenhaus Bernau machte sich das nahende Ende der DDR bemerkbar. Ärztinnen und Ärzte verließen das Krankenhaus gen Bundesrepublik, die Versorgungsqualität mit notwendiger Ausrüstung und Material ließ nach. Andreas Neue war in dieser Zeit bereits einige Jahre in der Pathologie tätig und wollte etwas gegen die scheinbar unvermeidliche Schließung „seines“ Krankenhauses tun. Was dann kam, schrieb Geschichte: Neue zettelte gemeinsam mit Udo Grzemba und Dr. Bernd Julian die erste nicht angemeldete Demonstration, ausgehend vom Krankenhaus Bernau, an.
Die drei zogen mit fast 50 Mitarbeitenden zum Rat des Kreises, um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen: warmes Wasser, funktionierende Heizungen und ausreichend Verbrauchsmaterial für das Krankenhaus. Was passierte danach? Nichts. Andreas Neue wollte daraufhin erst recht etwas tun. Noch vor den Kreistagswahlen traf sich Neue, der auch in der CDU aktiv war, mit dem späteren SPD-Landrat Dieter Friese in einem Restaurant. „Wir haben also in der Breitscheidstraße im Stern gesessen, Herr Friese und ich, und haben das Hauptprojekt so definiert, dass die SPD das Gymnasium wollte und die Sanierung der Schulen. Und wir wollten einen Krankenhausersatzbau und überhaupt eine Modernisierung und Durchsetzung des Standortes an der Ladeburger Straße“, erinnert sich Andreas Neue.
So entstand er, der kürzeste Koalitionsvertrag der Welt, geschrieben oder besser: gezeichnet auf einem Bierdeckel. Zwei Häuser und zwei Unterschriften: Die SPD bekommt die Schulen, die CDU das Krankenhaus und Bernau wird zum zentralen Gesundheitsstandort.
Was folgte, war ein langer, steiniger Weg hin zum Gesundheitsstandort Bernau. Andreas Neue hat mit seinem großen politischen Engagement dazu beigetragen, blieb hartnäckig und verlor nie das Ziel aus den Augen. Dafür ehrte ihn nun die Stadt Bernau mit einer Urkunde und ganz offizieller Anerkennung und Wertschätzung. Wir vom Universitätsklinikum bedanken uns bei Andreas Neue für den inzwischen jahrzehntelangen, konstanten Einsatz.
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