Kontakt

Video klärt über Vorsorgeuntersuchungen für Neugeborene auf
Gerade in den ersten Lebenstagen sind Untersuchungen und Vorsorgemaßnahmen entscheidend für die Gesundheit von Babys. Ein informatives Video aus dem Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg klärt werdende Eltern darüber auf.
In unserer Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin behandeln wir alle Krankheiten des Kinder- und Jugendalters und kümmern uns für den besten Start ins Leben liebevoll um die Neugeborenen.
Gerade in den ersten Lebenstagen sind wichtige Untersuchungen und Vorsorgemaßnahmen entscheidend, um die Gesundheit seines Babys bestmöglich zu begleiten.
Deshalb haben wir ein Aufklärungsvideo für (werdende) Eltern zusammengestellt, in dem Sie erfahren:
- Welche medizinischen Checks durchgeführt werden
- Warum sie so wichtig sind
- Wie man sein Baby in den ersten Tagen optimal unterstützen kann
Viel Freude beim Anschauen.
Vor der Geburt: Untersuchungen und Vorsorgemaßnahmen für Neugeborene
Wichtige Untersuchungen und Vorsorgemaßnahmen für Neugeborene in den ersten Lebenstagen | Kinder- und Jugendmedizin im Immanuel Klinikum Bernau
Alles Gute für die Geburt Ihres Babys! Um die Gesundheit Ihres Neugeborenen bestmöglich zu begleiten, stehen in den ersten Lebenstagen wichtige Untersuchungen und Vorsorgemaßnahmen an. In diesem Video erfahren Sie, welche medizinischen Checks durchgeführt werden, warum sie so wichtig sind und wie Sie Ihr Baby optimal in den ersten Tagen unterstützen können.
Hallo liebe werdende Eltern, alles Gute für die Geburt Ihres Babys. In diesem Film werden wir Sie über die ersten Untersuchungen Ihres Kindes nach der Geburt informieren. Diese werden im gelben Vorsorgeheft dokumentiert, welches Ihr Kind bis zum Erwachsenenalter begleiten wird.
Außerdem erhalten Sie wichtige Hinweise und Empfehlungen zur Versorgung Ihres Kindes. Die erste Vorsorgeuntersuchung, die U1, wird nach der Geburt des Kindes im Kreißsaal durchgeführt. Es geht bei der U1 vor allem darum, sofort behandlungsbedürftige Zustände und äußerliche Fehlbildungen zu erkennen.
So können gegebenenfalls notwendige Sofortmaßnahmen eingeleitet und Komplikationen vermieden werden. Zu U1, U2 und U3 werden Ihrem Kind nach Rücksprache mit Ihnen jeweils zwei Milligramm Vitamin K verabreicht. Vitamin K spielt bei der Blutgerinnung eine wichtige Rolle.
Die Vitamin K-Prophylaxe senkt das Risiko von schweren inneren Blutungen, insbesondere Hirnblutungen. Sowohl Muttermilch als auch Flaschennahrung enthalten zu wenig von diesem Vitamin. 24 bis 48 Stunden nach der Geburt wird mit einem Lichtsensor am Fuß die Sauerstoffsättigung im Blut gemessen.
Dies dient zur Früherkennung von angeborenen Herzfehlern. 36 bis 72 Stunden nach der Geburt erfolgt das Stoffwechselscreening. Hierbei werden Ihrem Kind wenige Blutstropfen aus der Ferse oder der Vene entnommen.
Das Blut wird auf seltene angeborene Stoffwechselerkrankungen und Hormonstörungen untersucht, welche in den ersten Lebenstagen noch nicht durch äußere Anzeichen erkennbar sind. Es handelt sich um schwere Erkrankungen, die unerkannt zu langfristigen Beeinträchtigungen, Behinderungen oder zum Tod führen können. Durch eine frühzeitige Behandlung, möglichst bald nach der Geburt, können schwerwiegende Folgen meist vermieden werden.
Falls das Testergebnis auffällig sein sollte, werden Sie vom Stoffwechsellabor oder durch uns informiert. Wenn eine Hörstörung nicht frühzeitig erkannt wird, kann es zu einer ausgeprägten Störung der Sprachentwicklung kommen. Daher wird bei allen Neugeborenen ein Hörscreening durchgeführt.
So kann im Fall einer Auffälligkeit eine rechtzeitige Behandlung eingeleitet werden. Viele Neugeborene entwickeln nach der Geburt eine Neugeborenen-Gelbsucht. In den meisten Fällen ist sie harmlos und verschwindet im Laufe der ersten Wochen von alleine.
In wenigen Fällen wird die Neugeborenen-Gelbsucht so stark, dass man sie mit Blaulicht behandeln muss. Um zu erkennen, ob ein Kind diese Therapie benötigt, wird jeden Tag der Wert der Neugeborenen-Gelbsucht Ihres Kindes über die Haut ermittelt. Bei hohen Werten wird eine zusätzliche Messung im Blut erfolgen.
Manchmal müssen auch noch nach der Entlassung weitere Kontrollen durchgeführt werden. Diese bieten wir in unserer Klinik an. Ab dem Alter von 48 Stunden kann die U2 erfolgen.
Bei dieser Untersuchung wird das Kind durch einen Kinderarzt oder eine Kinderärztin ausführlich untersucht. Der günstigste Zeitpunkt für eine Entlassung ist nach der U2. Bis dahin sind alle beschriebenen Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt.
Somit haben Sie nach der Entlassung weniger Arztbesuche und können die erste Zeit zu Hause gemeinsam genießen. Wenn Sie eine Hebamme haben, wird diese Sie in den ersten Wochen nach der Geburt zu Hause unterstützen. Sie überprüft die Gewichtszunahme des Kindes und berät beim Stillen und bei Fragen zum Wochenbett.
Ansonsten sind Ihre Kinder- und Frauenärzte Ihre Ansprechpartner. Idealerweise vereinbaren Sie bereits vor der Entlassung aus der Klinik einen Termin für die U3 bei Ihrer Kinderärztin oder Ihrem Kinderarzt. Bei akuten Problemen außerhalb deren Öffnungszeiten sind wir rund um die Uhr in unserer Kindernotaufnahme für Sie da.
Im Folgenden erhalten Sie noch einige wichtige Hinweise und Empfehlungen zur Versorgung Ihres Kindes. Der plötzliche Säuglingstod tritt unvermittelt aus völliger Gesundheit heraus auf und ereignet sich meist im Schlaf. Um die bekannten Risiken zu minimieren, wird folgendes empfohlen.
Legen Sie Ihr Kind zum Schlafen immer auf den Rücken. Lassen Sie Ihr Kind in einem Schlafsack schlafen. Im Bett sollen sich keine Decken, Kissen oder Kuscheltiere befinden.
Lassen Sie Ihr Kind im Elternschlafzimmer schlafen, aber immer im eigenen Bett. Das Schlafzimmer sollte möglichst nicht geheizt werden. Raumtemperaturen zwischen 16 und 18 Grad sind in der kalten Jahreszeit optimal.
Halten Sie Zigarettenrauch von Ihrem Kind fern. Stillen Sie möglichst mindestens vier bis sechs Monate. Lassen Sie alle Regelimpfungen durchführen.
Säuglinge bekommen ab dem siebten Lebenstag bis zum zweiten erlebten Frühsommer einmal täglich Vitamin D. Die Gabe dient der gesunden Knochenentwicklung. Die Tablette wird auf einem Löffel mit etwas Muttermilch oder abgekochtem Wasser aufgelöst. Sie erhalten von uns eine Packung zur Entlassung.
Die weiteren Tabletten werden Ihnen von Ihrer Kinderärztin oder Ihrem Kinderarzt verschrieben. Die Tabletten erhalten auch Fluorid. Fluorid ist ein Spurenelement, welches den Zahnschmelz widerstandsfähiger macht.
Sowohl Kinder- als auch Zahnärzte empfehlen deshalb zur Vorbeugung von Karies bereits vor Durchbruch der ersten Zähne Fluorid zu geben. Nach dem Zahndurchbruch soll Fluorid entweder weiter als Tabletten verabreicht oder durch eine fluoridhaltige Zahnpasta ersetzt werden. Unstillbares Schreien eines Babys kann Eltern sehr belasten.
Gerade wenn alle Versuche das Baby zu beruhigen scheitern. Wenn Sie merken, dass Sie verzweifelt oder wütend sind oder drohen die Beherrschung zu verlieren, gehen Sie wie folgt vor. Legen Sie Ihr Baby an einen sicheren Ort, zum Beispiel ins Gitterbett oder auf den Boden.
Verlassen Sie kurz den Raum. Atmen Sie durch. Schauen Sie alle paar Minuten nach Ihrem Kind.
Holen Sie sich Unterstützung, zum Beispiel bei Familienangehörigen oder über eine Schreiambulanz. Gut zu wissen, die Schreiphase geht vorbei, in der Regel ab dem vierten Monat. Schütteln Sie ihr Kind niemals.
Säuglinge können ihren Kopf noch nicht alleine halten. Beim Schütteln wird der Kopf vor- und zurückgeworfen. Dabei kann es zu schweren Verletzungen im Gehirn und zu dauerhaften Behinderungen oder sogar zum Tod des Kindes kommen.
Um Unfälle zu vermeiden, beachten Sie bitte folgende Hinweise. Lassen Sie Ihr Kind niemals ungesichert auf dem Wickeltisch, dem Sofa oder dem Bett liegen. Wenn in Ihrem Haushalt Haustiere, insbesondere Hunde leben, lassen Sie Ihr Kind bitte niemals unbeaufsichtigt mit dem Tier allein.
Schnallen Sie Ihr Kind bitte immer an, wenn es in der Autoschale sitzt, auch wenn Sie sie tragen oder sie auf ein Kinderwagengestell montiert ist. Lassen Sie keine Kleinteile, Medikamente oder giftigen Gegenstände, wie zum Beispiel Zigaretten, in der Umgebung ihres Kindes. Diese können leicht eingeatmet oder verschluckt werden.
Lassen Sie Ihr Kind nie unbeaufsichtigt im Wasser, auch wenn es nur wenige Zentimeter tief ist. Lassen Sie keine heißen Getränke in der Umgebung Ihres Kindes. Dies kann zu schweren Verbrennungen führen.
Befestigen Sie keine Kordeln oder Schnüre an der Kleidung oder dem Bett Ihres Kindes. Schnullerketten dürfen maximal zehn Zentimeter lang sein. Für die Unfallprophylaxe und Aufklärung über Gefahren auch älterer Kinder finden Sie ausführliche Informationen in der Broschüre "Kinderschützen, Unfälle verhüten" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Wenn Ihr Kind Ihnen auffällig vorkommt, messen Sie zuerst die Körpertemperatur, wie Sie es von unseren Pflegenden oder Hebammen gezeigt bekommen haben. Bei einer Temperatur unter 36,5 Grad wärmen Sie Ihr bekleidetes Kind am besten an Ihrem Körper und decken es zu. Sollte die Temperatur über 37,5 Grad liegen, überprüfen Sie, ob Ihr Kind zu warm angezogen oder zu bedeckt ist und korrigieren Sie dies.
Sollte sich die Temperatur innerhalb einer Stunde nicht normalisieren, stellen Sie es unverzüglich bei Ihrem Kinderarzt oder in einer Kinderklinik vor. Bei Trinkschwäche, veränderter Atmung oder Hautfarbe, zunehmender Schläfrigkeit oder unstillbarem Schreien sollten Sie Ihr Kind umgehend von Ihrem Kinderarzt untersuchen lassen. Wenn dieser nicht erreichbar ist, haben Sie jederzeit die Möglichkeit, Ihr Kind in der Kindernotaufnahme unseres Klinikums vorzustellen.
Achten Sie auf die Stuhlfarbe ihres Babys. Ein Gallengangsverschluss ist eine seltene Erkrankung, die unbehandelt zu einem Leberversagen führen kann. Zu den typischen Symptomen gehören neben einer anhaltenden Gelbsucht auch eine blasse Stuhlfarbe.
Das Kinderuntersuchungsheft enthält eine Stuhlfarbenkarte. Bitte wenden Sie sich bei einer auffällig blassen Stuhlfarbe an Ihren Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin. Zum Schluss möchten wir Ihnen noch Tipps zur Bekleidung Ihres Kindes geben.
Eine Faustregel in der Säuglingszeit ist, dem Säugling etwa eine Lage mehr anzuziehen als sich selbst. Wie immer gibt es Ausnahmen, zum Beispiel sehr hohe Außentemperaturen oder bei besonders schwitzenden oder fröstelnden Kindern. Ob Ihr Kind gut temperiert ist, können Sie am besten im Nacken überprüfen.
Kalte Händchen sind oft kein Zeichen, dass es dem Säugling zu kalt ist. Mit diesem Video möchten wir Ihnen wichtige Informationen für die ersten Lebenstage Ihres Kindes mit auf den Weg geben. Wenn Sie Fragen haben, sprechen Sie uns gerne an.
Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie alles Gute.