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19.04.2018

Ein Kunstwerk – keine Deko!

Erfolgreicher Ideenwettbewerb für das Begrüßungsvisual im neu entstehenden Erweiterungsbau des Immanuel Klinikums Bernau Herzzentrum Brandenburg: Die Preisträger stehen fest.

"Heil-Wege" - Platz 1 für Burghard Müller-Dannhausen übersetzt die Werte der Immanuel Diakonie in offene Farbstrukturen.

"Willkommen" - Platz 2 für Transform Architektur. Die gelb-grün-leuchtenden Aluminiumrohre markieren den Übergang in die Sondersituation Krankenhaus.

"Fingerprints" - Platz 3 für Buero Huennerkopf. Die Fingerabdrücken visualisieren die Einmaligkeit jedes Menschen.

„Als christlich-diakonisches Haus ist es uns wichtig, unseren Patientinnen und Patienten zu zeigen, dass wir sie nicht als diagnosebezogene Fallgruppe oder als eine Umsatzquelle sehen. Es sind Menschen, die sich in unsere Hände begeben – in dem festen Vertrauen, dass alle Beteiligten das Bestmögliche tun werden, um eine Krankheit zu heilen, Schmerzen zu lindern, ein Anliegen aufzunehmen oder Wege aufzuzeigen.

Die Ausübung des Auftrags gelebter Nächstenliebe drängen wir den Menschen aber nicht auf. Es ist uns wichtig, dass sie diese werteorientierte Grundausrichtung im Alltäglichen erleben. Diesem Grundsatz sollen Besucher sowohl prominent im Eingangsbereich als auch verteilt im neuen sowie im bestehenden Gebäude in geeigneter Weise bildhaft begegnen.“

Mit dieser inhaltlichen Orientierung hatte das Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg Anfang Januar 2018 zu einem Ideenwettbewerb für ein Begrüßungsvisual für den neu entstehenden Erweiterungsbau eingeladen.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet haben sich mit den unterschiedlichsten Entwürfen am Wettbewerb beteiligt. „Wir waren beeindruckt von den vielfältigen, oft auch unerwarteten Gedanken, Assoziationen, die zu interessanten Konzepten führten“, so Udo Schmidt, Geschäftsführender Direktor der Immanuel Diakonie und Jurymitglied. „Wir bitten alle Mitwirkenden um Verständnis, dass wir uns aus der Fülle guter Ideen entscheiden mussten.“

Die Jury aus Geschäftsführung, Architekten und Unternehmenskommunikation hat sich in einem mehrstufigen Verfahren und nach intensiver Auseinandersetzung auf die folgenden Preisträger festgelegt:

  • 1. Preis (€ 2.500): Burghard Müller-Dannhausen, Koblenz
  • 2. Preis (€ 1.500): Transform Architektur mit Rainer Düvell, Harald Hoppe und Karsten Feucht, Berlin/Großräschen
  • 3. Preis (€ 1.000): Buero Huennerkopf, Wertheim

Platz 3: „Fingerprints“

Das Buero Huennerkopf bezieht sich mit seiner Idee auf Genesis 1,27: „Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn." In der besonderen Gestaltung der Wände mit Fingerabdrücken wird im ganzen Haus deutlich, dass das Individuum im Mittelpunkt steht; ungeachtet seiner aktiven oder passiven Rolle. Im Wert „Immanuel“ heißt es: „Bei uns steht der Mensch in seiner Einmaligkeit an erster Stelle – gleich welcher Herkunft, Weltanschauung oder Lebensweise, wie alt oder jung, stark oder schwach, arm oder reich, gesund oder gesundheitlich beeinträchtigt. Und aus diesem christlichen Verständnis der Nächstenliebe entsteht die Kraft, die uns alle antreibt." Für diese Grundfeste findet das Buero Huennerkopf, so das Votum der Jury, eine ungewöhnliche optische Antwort mit hohem Wiedererkennungswert.

Platz 2: „Willkommen“

Transform Architektur durchziehen Außenbereich und Gebäude mit gelb-grün-leuchtenden eloxierten Aluminiumrohren. Sie bilden im Moment des Eintretens eine weithin sichtbare, überraschende Übergangsfunktion vom Alltag in die Sondersituation Krankenhaus. Dieses Zeichen wird auch an verschiedene Stellen in den Innenraum übertragen. Sie sind in der Verknüpfung mit Bibelversen im Eingang und auf den Etagen eine Sinnbild für die verknüpften Zusammenhänge im gesamten Haus.

Platz 1: „Heil-Wege“

Burghard Müller-Dannhausen hat die Werte der Immanuel Diakonie in eine offene Farbstruktur an den Pfeilern übersetzt: Seine Herleitung: der Farb-Wege ist wie folgt: „Jeder Prozess der Genesung oder der Linderung verläuft anders. Die Wege sind individuell verschieden. Doch immer verlaufen sie stetig und immer zielgerichtet. Mehrere Faktoren kommen zusammen: die medizinische Technik, die ärztliche Heilkunst, die menschliche Fürsorge. In der Bündelung und im ergänzenden Miteinander entfalten sie ihre Wirkung."

Durch eine Vielzahl verschiedener Farbnuancen, die sich zu einem harmonischen Gesamtklang zusammenschließen, wird „Immanuel“ ausgedrückt. „Fürsorge“ zeigt sich durch die Gesten des Umschließens. Die abstrahierende Ästhetik vermeidet sentimentale Aufdringlichkeit. Die Wiederholung gleicher Figurationen, sinnbildlich für Gleichwertigkeit und Gleichbehandlung, steht für „Gerechtigkeit“. „Erfolgsorientierung“ drückt sich im Moment des Aufstrebens und des Sich-Öffnens aus. Die Richtungsdynamik der gesamten Struktur unterstützt diese Semantik. „Teamgeist“ zeigt sich durch einen Komplex einzelner Bewegungen, die sich bündeln und ein vernetztes System ergeben.

„Mit den Heil-/Farb-Wegen von Burghard Müller-Dannhausen kommen wir mit unseren Patientinnen und Patienten sehr behutsam und unaufdrängend in einen konstuktiven Dialog über unsere und seine/ihre Rolle im Genesungsprozess“, freut sich Andreas Linke, Geschäftsführer des Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg, auf die nun beginnende Transformation der Idee in eine Objektgestaltung.

 
 
 

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