Behandlung einer Beckenbodensenkung
Eine Beckenbodensenkung wird auch Deszensus genannt und liegt vor, wenn Beckenboden, Gebärmutter, Harnblase, Enddarm oder der Scheidenstumpf nach einer Gebärmutterentfernung tiefer in Richtung Körperöffnung absinken.
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Je nachdem, wie ausgeprägt die Lageveränderungen bei der Beckenbodensenkung sind, können solche Senkungen unterschiedlich starke Beschwerden mit sich bringen und unter Umständen einen operativen Eingriff nötig machen.
Was sind Symptome einer Beckenbodensenkung?
- ungewollter Urinverlust
- Druckgefühl im Unterbauch
- Fremdkörpergefühl in der Scheide
- Kreuz- und Rückenschmerzen
- eine erweiterte Vagina
- Schmerzen beim Sex
Wie wird die Beckenbodensenkung behandelt?
Generell werden die therapeutischen Methoden in konservative (nicht-chirurgische) und operative Verfahren unterschieden. Die Wahl der Behandlungsmethode ist von der Schwere der Senkung, des allgemeinen Gesundheitszustandes und einem eventuell bestehenden Kinderwunsch abhängig. Daher wird mit der Patientin eine Therapieform festgelegt, die den größten Erfolg verspricht und zweckmäßig ist.
Beckenbodengymnastik
Konservative Behandlungsformen sind zum einen die Beckenbodengymnastik mit deren Hilfe die Beckenbodenmuskulatur gestärkt wird. Bei einer leichten Senkung können die Symptome hierdurch sogar verschwinden. Die Übungen können jederzeit und überall durchgeführt werden. Sie beinhalten das wechselweise An- und Entspannen (jeweils für drei Sekunden) der Beckenbodenmuskeln und sollten mehrmals täglich wiederholt werden.
Scheidenpessar
Zum anderen gibt es die Möglichkeit der Behandlung mittels eines Scheidenpessars. Dieses ähnelt dem äußeren Ring eines Diaphragmas, oder hat die Form eines Würfels. Es besteht normalerweise aus Gummi, Plastik oder Silikon und wird in die Vagina eingeführt. Dort unterstützt es den Beckenboden und reponiert das vorgefallene Organ. Das Pessar wird individuell für Sie angepasst. Es muss regelmäßig gesäubert und vor dem Geschlechtsverkehr entfernt werden.
Operation
In einigen Fällen ist für die Behebung des Beckenorganvorfalls eine Operation notwendig. Diese dient in der Regel dazu, die vorgefallenen Organe wieder in eine normalere anatomische Position zu rücken und die Strukturen im Scheidenbereich zu stärken, um somit eine Stabilisierung zu gewährleisten. Chirurgische Eingriffe können abdominal oder vaginal oder laparoskopisch erfolgen und werden unter Regional- oder Generalanästhesie durchgeführt. Es gibt folgende chirurgische Möglichkeiten: Raffung des eigenen Bindegewebes und Fixierung der Gebärmutter oder des Scheidenstumpfes nach Gebärmutterentfernung an Bändern im Becken.
„Netz“ (Mesh) –Implantat
Es kann notwendig sein, sogenannte „Netze“ zu implantieren. Das Netz basiert auf einem synthetischen, nicht, oder nur teilweise vom Körper abbaubaren Polypropylen-Faden. Es wird vom Körper gut akzeptiert. Seine chemische Zusammensetzung fördert sogar die Bildung von Bindegewebe um das Netz herum. Die einzigartige Porenstruktur macht es dem neuen körpereigenen Gewebe zudem möglich, Halt zu finden und schnell mit dem Netz zu verwachsen. Dabei ist das Infektionsrisiko sehr gering und die Dehnbarkeit des Netzes sehr hoch.
Wie erfolgt die Anmeldung zur Beratung und Therapie?
Bitte wenden Sie sich an das
Patienteninformationszentrum (PIZ)
der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe
Tel.: +49 3338 694-442
Fax: +49 3338 694-645
und vereinbaren Sie einen Termin in der urogynäkologischen Sprechstunde.