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Wo einst bauliche Mängel und veraltete Technik den Alltag bestimmten, steht heute eine moderne Neonatologie bereit, die Maßstäbe setzt.

Der gemeinnützige Verein ARCHEMED – Ärzte für Kinder in Not e.V. und das Team mit Projektleitung Dr. med. Renate Turan, leitende Oberärztin der Kinder- und Jugendmedizin des Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg, hat im März die Neonatologie des Orotta Hospitals in Asmara, Eritrea, nach grundlegender Sanierung wieder in Betrieb genommen.

Die Station, auf die Früh- und Neugeborene angewiesen sind, wurde in den vergangenen Monaten technisch und strukturell auf einen modernen Standard gebracht – mit sichtbarem Erfolg: Neue Wärmebetten, medizinische Monitore und geprüfte Infusionstechnik sorgen nun für stabile Bedingungen – selbst bei Stromausfall.

 „Diese Station hat eine Verwandlung durchgemacht“, beschreibt Dr. med. Turan ihre Eindrücke. Gemeinsam mit dem Team vor Ort strukturierte sie die Station neu, koordinierte Schulungen für Pflegekräfte und half beim Aufbau der gespendeten Geräte. Zahlreiche medizinische Gerätespenden machten es möglich, die Station zur modernsten Neonatologie des Landes auszustatten. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle den Spendern – darunter das Immanuel Klinikum Bernau, das Perfusoren zur Verfügung stellte, sowie die ZBI Gruppe Berlin, die Sauerstoffsättigungsmonitore beisteuerte.

Fachteam bei Visite in neuer Neonatologie
Fachteam bei Visite in neuer Neonatologie
Betten der Abteilung Neonatologie im Orotta Hospital in Asmara
Betten der Abteilung Neonatologie im Orotta Hospital in Asmara
Team der Abteilung Neonatologie im Krankenhaus in Asmara
Team der Abteilung Neonatologie im Krankenhaus in Asmara
Blick in die neu eröffnete Neonatologie-Abteilung
Blick in die neu eröffnete Neonatologie-Abteilung
Zwei Fachkräfte schrauben an Bett der Station Neonatologie

Die Geräte wurden vor Ort von Kollegen aus der Medizintechnik umfassend geprüft und anschließend in mehreren Schulungstagen gemeinsam mit dem Pflegepersonal in Betrieb genommen. „Wir wollten sicherstellen, dass nicht nur die Technik ankommt, sondern auch richtig eingesetzt wird – denn moderne Geräte allein retten keine Leben, aber gut geschultes Personal tut es“, so Dr. med. Turan.

Ein zentrales Thema war und bleibt die Infektionsprävention. Immer wieder wurden grundlegende Maßnahmen zur Hygiene erklärt und praktisch eingeübt – etwa die Händedesinfektion oder der sichere Umgang mit venösen Zugängen. „Gerade bei Frühgeborenen kann eine Infektion lebensbedrohlich sein. Hygiene ist kein Extra – sie ist essenziell“, betont Dr. med. Turan. Auch kleine Hilfsmittel wie mobile Desinfektionsfläschchen, die in jede Kitteltasche passen, machten dabei einen spürbaren Unterschied.

Der Einsatz war für alle Beteiligten ein Meilenstein, aber kein Endpunkt. Gemeinsam mit ARCHEMED plant Dr. med. Turan weitere Fortbildungen, etwa im Bereich Ultraschall, Infektionsprävention und medizintechnischer Anwendung. Ziel ist es, die Teams vor Ort langfristig zu stärken und eigenständige, nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen.

Wer das Projekt unterstützen möchte, kann ARCHEMED mit Spenden helfen – jede Hilfe trägt dazu bei, Kindern in Eritrea einen besseren Start ins Leben zu ermöglichen: