Behandlung von Gelenkschmerzen
Was tun, wenn ein Kind über Schmerzen in den Gelenken klagt? Sind es harmlose Wachstumsschmerzen, oder steckt möglicherweise etwas Ernsteres dahinter? Welche Untersuchungsmethoden gibt es und wie kann erfolgreich behandelt werden?
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Was versteht man unter Gelenkschmerzen?
Schmerzen der Gelenke können eine Vielzahl von Ursachen haben. So können Infektionen, Verletzungen, Autoimmunerkrankungen (Rheuma) oder auch Fehlhaltungen, Wachstum und in seltenen Fällen Tumore die Schmerzen auslösen.
Wie zeigen sich Gelenkschmerzen?
Bei kleinen Kindern zeigen sich Gelenkschmerzen vor allem darin, dass sie plötzlich nicht mehr laufen wollen oder eine Schonhaltung einnehmen. Gerade bei Infektionen, Tumoren oder rheumatologischen Erkrankungen kommen häufig noch Unwohlsein, erhöhte Temperaturen, Abgeschlagenheit und Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust sowie Schwellung, Rötung und Überwärmung des Gelenkes hinzu.
Bei Gelenkverletzungen infolge eines Traumas kann das Gelenk zwar auch anschwellen und bewegungs- und druckempfindlich sein, aber eine Rötung und Überwärmung kommen nicht vor. Weitere Hinweise bei einer rheumatologischen Ursache können Morgensteifigkeit oder bei einer Krebserkrankung nächtliche Schmerzen sein.
Welche Untersuchungsmöglichkeiten gibt es?
Neben Laboranalysen sind in der Kinderheilkunde die genaue Untersuchung der Gelenke und der Ultraschall die wichtigsten diagnostischen Maßnahmen. Daneben kommen Röntgenaufnahmen und Magnetresonanztomographien (MRT) zum Einsatz. Gelegentlich muss man ein Gelenk anstechen, um Gelenkflüssigkeit zur weiteren Analyse zu gewinnen (Gelenkpunktion). Sollte tatsächlich eine rheumatologische Erkrankung vorliegen, sind zusätzlich Ultraschalluntersuchungen vom Herzen, EKG und eine Augenuntersuchung notwendig.
Wie können Gelenkschmerzen behandelt werden?
Zunächst können Gelenkschmerzen, die nicht durch Traumen verursacht wurden, abwartend behandelt werden. Wichtig sind die Gabe von Schmerzmedikamenten und die Schonung des betroffenen Gelenkes. Nach einigen Tagen sollte nochmals eine Kontrolle erfolgen. Bei Traumen oder Sportverletzungen müssen die betroffenen Gliedmaßen hochgelagert und gekühlt werden. Natürlich können bei Knochenbrüchen auch eine Operation und/oder eine Gipsschiene notwendig werden.
Bei Rheumaerkrankungen ist die medikamentöse Therapie mit Entzündungshemmern und physikalische Therapie (Krankengymnastik, Ergotherapie) die Grundlage jeder Behandlung. Außerdem können Kortikoide gegeben werden, um die Entzündungen zu stoppen. Daneben gibt es einige weitere Medikamente, die je nach Dauer, Stärke der Entzündungen und Anzahl der betroffenen Gelenke zum Einsatz kommen. Sollten Infektionen die Schmerzen verursachen, kann bei bakteriellem Befall eine antibiotische Therapie notwendig werden.
Bei Fehlhaltungen sollte eine physikalische Therapie mittels Krankengymnastik oder Ergotherapie zum Einsatz kommen. Bei Tumoren ist immer die Behandlung in einem Tumorzentrum angebracht. Je nach Art des Tumors kann eine Behandlung z.B. durch Medikamentengabe, Strahlentherapie und/oder Operation erfolgen.