Allergien

Fast die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland leidet im Laufe ihres Lebens mindestens einmal an einer allergischen Erkrankung. Auch im Kindesalter gehören Allergien inzwischen zu den häufigsten chronischen Erkrankungen.

Allergische Erkrankungen haben in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen und werden immer häufiger als "Volkskrankheit" bezeichnet. Der Grund für diesen Anstieg liegt darin, dass das Risiko, an einer Allergie zu erkranken, zu einem großen Teil erblich bedingt ist. Dadurch werden immer mehr Kinder mit einer erhöhten Anfälligkeit geboren.

Ist ein Elternteil betroffen, so liegt das Erkrankungsrisiko eines Säuglings bei 20 bis 40 Prozent. Sind beide Eltern betroffen und haben die gleiche Allergie, sogar bei 60 bis 80 Prozent.

Was versteht man unter Allergien?

Das Immunsystem des Menschen schützt den Körper vor eindringenden Krankheitserregern. Dazu werden im Körper Abwehrstoffe gebildet, die eindringende Erreger vernichten und so ihre unkontrollierte Ausbreitung verhindern.

Bei einer allergischen Reaktion bildet der Körper diese Abwehrstoffe gegen Stoffe aus der Umwelt, die für den menschlichen Organismus eigentlich gar nicht gefährlich sind. Diese Auslöser von Allergien werden Allergene genannt. Am häufigsten sind Allergien gegen pflanzliche und tierische Eiweiße. Anhängig davon wodurch die allergische Reaktion ausgelöst wird, spricht man von einer:

  • Inhalationsallergie
  • Insektengiftallergie
  • Kontaktallergie
  • Lebensmittelallergie
  • Medikamentenallergie

Zu den typischen Symptomen bei allergischen Reaktionen zählen:

  • Hautrötung
  • Jucken und schmerzhafte Schwellungen der Haut
  • Hitzeempfinden
  • Quaddelbildung
  • Niesattacken
  • Fließschnupfen
  • tränende, juckende Augen
  • Nesselsucht
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Schluckbeschwerden
  • Atemnot
  • schneller Puls
  • Schocksymptome

Bei besonders schweren Verläufen können allergische Reaktionen unbehandelt zu Atem- und Kreislaufstillstand und damit zum Tod führen.

So können Sie vorbeugen

Die Neigung zu Allergien liegt häufig in der Familie. Wenn Sie als Elternteil oder ältere Geschwister an allergischen Erkrankungen leiden, besteht auch für das kind ein erhöhtes Risiko. Sie können jedoch, auch bei familiärer Vorbelastung, einiges dafür tun um das Allergierisiko für Ihr Kind zu verringern.

Ernährung der Mutter
  • Achten Sie darauf, sich während der Schwangerschaft und Stillzeit ausgewogen und vollwertig zu ernähren. Vermeiden Sie besondere Diäten oder das Weglassen bestimmter Lebensmittel.
  • Fischverzehr während der Schwangerschaft oder Stillzeit hat sehr wahrscheinlich eine schützende Wirkung auf die Entwicklung allergischer Erkrankungen beim Kind.
Ernährung des Babys
  • Während der ersten vier Monate stillen Sie Ihr Kind nach Möglichkeit ausschließlich
  • Können Sie ihr Kind nicht oder nicht ausreichend stillen, benötigt es bei erhöhtem Allergierisiko in den ersten vier Lebensmonaten sogenannte HA-Nahrung (hypoallergene oder hypoantigene Säuglingsmilch). Kliniken, Hebammen und kinderärztliche Praxen können Sie dahingehend beraten.
  • Vor dem vollendeten vierten Lebensmonat sollten Sie keine Beikost (Breinahrung) einführen.
Haustiere
  • Verzichten Sie bei erhöhtem Allergierisiko Ihres Kindes nach Möglichkeit auf Katzenhaltung. Wenn Sie ein Haustier halten möchten, lassen Sie sich ärztlich beraten.
Impfungen
  • Auch bei erhöhtem Allergierisiko sollten Sie Ihr Kind an den empfohlenen Impfungen teilnehmen lassen. Es gibt Hinweise, dass Impfungen das Allergierisiko senken können.
Passivrauchen
  • Rauchen Sie nicht während der Schwangerschaft und setzen Sie Ihr Kind keinem Tabakrauch aus. Wohnung und Auto sollten grundsätzlich rauchfrei sein.
Schadstoffe in der Innenraumluft
  • Sogenannte "Inneraumluftschadstoffe" wie etwa Formaldehyd können z.B. durch neue Möbel oder Renovierungsarbeiten freigesetzt werden. Versuchen Sie die Belastung durch solche Stoffe möglichst gering zu halten.
Schimmelpilze
  • Lüften Sie häufig und vermeiden Sie zu hohe Luftfeuchtigkeit (über 55%) in den Räumen, um Schimmelpilzen vorzubeugen.
  • Bewahren Sie Obst und Gemüse im Kühlschrank auf, lassen Sie Küchenabfälle nicht offen liegen.
  • Werfen Sie verschimmelte Lebensmittel (auch wenn es nur wenig Schimmel ist) sofort weg.
Übergewicht
  • Studien belegen einen Zusammenhang zwischen Allergieanfälligkeit und Übergewicht, insbesondere bei Asthma. Versuchen Sie Übergewicht bei Ihrem Kind zu vermeiden.
 
 
 
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Ansprechpartner

  • Jennifer Langner
    Chefarztsekretärin der Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin

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