Gesunde Zähne

Gesunde Zähne sind von Anfang an wichtig. Die Milchzähne halten den Platz frei für die bleibenden Zähne. Und die sollen ein ganzes Leben lang gut funktionieren.

Insgesamt bekommt ein Kind zwanzig Milchzähne. Im Alter zwischen dem sechsten und achten Monat kommen die ersten Zähne, zumeist die beiden mittleren Schneidezähne unten. Im Alter von etwa 2½ Jahren ist das Milchgebiss vollständig.

Eine sorgfältige Zahnhygiene ist von Anfang an wichtig, denn jeder kranke Zahn verursacht Schmerzen und beeinträchtigt die Gesundheit und Lebensqualität des Kindes. Mindestens ebenso bedeutsam: Wenn die bleibenden Zähne durchbrechen, sollten diese in ein gepflegtes und gesundes Umfeld "einziehen", denn sie sollen ein Leben lang halten.

So können Sie vorbeugen

Vier Bausteine halten die Zähne gesund und ermöglichen ein möglichst langes "Zahnleben". Doch auch bevor Ihr Kind selbst Zähne bekommt, können Sie bereits etwas für dessen Zahngesundheit tun.

Wenn die Zähnchen wachsen

Vier einfache, aber wichtige Bausteine tragen dazu bei, dass die Milchzähne und später die bleibenden Zähne gesund bleiben:

  • Regelmäßig Fluorid
  • Zähne putzen von Anfang an
  • Zahngesunde Ernährung
  • Regelmäßige zahnärztliche Kontrollen
 

Regelmäßig Fluorid

Fluoride sind wichtig für die Zähne, weil sie den Zahnschmelz - die äußere Schicht des Zahnes - härten und somit widerstandsfähiger machen. Dadurch sind sie besser geschützt gegen die Säuren der Kariesbakterien.

Fluoride werden auf natürlichem Wege mit der Nahrung aufgenommen, allerdings meist in zu geringer Konzentration, um die Zähne wirksam vor Karies zu schützen. Es empfiehlt sich daher, im Haushalt grundsätzlich nur flouridiertes Speisesalz zu verwenden.

Kinder-, Jugend- und Zahnärzte sind sich einig, dass darüber hinaus bereits ab dem Säuglingsalter eine zusätzliche Versorgung mit Fluorid erfolgen sollte, damit sich die Zähne gesund entwickeln und sie widerstandsfähiger gegen Karies werden. Es gibt in der Fachwelt allerdings unterschiedliche Meinungen darüber, welches hierfür der sinnvollste und wirkungsvollste Weg ist:

  • Kinder- und Jugendärzte empfehlen, in den ersten drei Lebensjahren Fluoride in Form von Tabletten oder Tropfen zu verabreichen und erst ab dann fluoridhaltige Kinderzahnpasta und fluoridhaltiges Speisesalz für die Kinderernährung zu verwenden. So soll - schon bevor die ersten Zähne durchbrechen - die Zahnhärtung bereits in der Phase des Zahnaufbaus durch die notwendige Menge Fluorid unterstützt werden.
  • Zahnärztliche Fachgesellschaften empfehlen dagegen, erst vom ersten Zähnchen an - mit etwa sechs Monaten - eine fluoridhaltige Kinderzahnpasta zu verwenden. Sie stützen sich dabei auf Studien, wonach die äußere Fluoridzufuhr über den Zahnschmelz am wirkungsvollsten ist. Auch Sie raten generell dazu, im Haushalt nur fluoridiertes Speisesalz zu verwenden.

Besprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin die sinnvollste Fluoridversorgung für Ihr Kind. Auch die zahnärztliche Praxis kann Sie beratend unterstützen. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind regelmäßig und altersgerecht Fluorid erhält.

Zähne putzen von Anfang an

Sobald die ersten Milchzähne kommen, gehört die tägliche Zahnpflege zum A und O für gesunde Zähne. Wie die Zähne zunächst gepflegt werden, hängt von der Art der Fluoridversorgung ab:

Ihr Kind erhält keine Fluoridtabletten

  • Putzen Sie vom ersten Zähnchen an (etwa ab sechs Monaten) einmal täglich mit einer weichen Zahnbürste und einer erbsengroßen Menge fluoridierter Kinderzahnpasta (500 ppm Fluorid).
  • Ab dem zweiten Geburtstag werden die Zähnchen dann zweimal täglich auf diese Weise geputzt um den Schutz zu erhöhen und damit sich Ihr Kind an die regelmäßige Zahnpflege gewöhnt.
 

Die richtige Putztechnik

Kinder sollten von Anfang die richtige Putztechnik lernen und immer nach dem gleichen Schema vorgehen. Hierbei ist "KAI" ein bewährtes System, das sich gut merken lässt und auch kleine Kinder leicht erlernen können. Damit beim Putzen keine Zahnflächen vergessen werden, bedeutet KAI, die Zähne immer in der gleichen Reihenfolge zu putzen:

  • K = Kauflächen. Als erstes werden mit kurzen Hin- und Herbewegungen alle Kauflächen geputzt.
  • A = Außenflächen. Dann werden die Außenflächen mit kreisenden Bewegungen geputzt. Die Zähne liegen dabei aufeinander und es wird jeweils von der Mitte aus nach rechts und nach links geputzt.
  • I = Innenflächen. Als letztes werden die Innenflächen wie mit einem Handfeger von Rot nach Weiß "ausgewischt".

Versuchen Sie, Ihr Kind auf spielerische Weise damit vertraut zu machen, wie es seine Zähnchen am besten putzt. Ab etwa drei Jahren kann es dies schon allein versuchen. Allerdings sollten Sie bis ins Schulalter hinein die Zähne regelmäßig kontrollieren und bei Bedarf nachputzen. Auf Zahncremes, die nach Früchten oder Bonbons schmecken, sollten Sie am besten ganz verzichten, sie reizt Kinder viel zu sehr zum Herunterschlucken.

Zahngesunde Ernährung

Eine ausgewogene und gesunde Ernährung versorgt Zähne und Zahnfleisch mit allen Nährstoffen, die für den Aufbau und die Festigung der Zähne nötig sind.

Kalzium und Vitamin D

Besonders Kalzium ist sehr wichtig und vorallem in der Muttermilch, in Milch und Milchprodukten enthalten. Für die Aufnahme des Kalziums aus dem Darm und den Einbau in die Knochen braucht der Körper Vitamin D. Dies kann zu einem gewissen Teil durch die Nahrung, besonders durch Fisch, Eier und Pilze aufgenommen werden. Den größeren Anteil des Vitamin D-Bedarfs decken wir jedoch über den Kontakt mit UV-Licht ab. Wichtig ist es daher, dass Ihr Kind so viel Zeit wie möglich an der frischen Luft verbringt.

Vorsicht vor jeder Art von Zucker

Zucker ist generell schädlich für die Zähne, egal ob es sich um Haushaltszucker, Fruchtzucker, Traubenzucker, Honig, Maltodextrin oder Sirup handelt. Versuchen Sie Ihrem Kind eher selten Süßes zu geben. Lassen Sie es Süßigkeiten und zuckerhaltige Produkte möglichst nur nach den Hauptmahlzeiten essen. Danach sollten die Zähne geputzt werden oder zumindest der Mund gut mit Wasser ausgespült werden. Gewöhnen Sie Ihr Kind frühzeitig daran, ungesüßte Getränke zu trinken.

Pausen zwischen den Mahlzeiten

Achten Sie darauf, dass in Mahlzeiten gegessen wird und Ihr Kind nicht ständig zwischendurch isst oder trinkt. Ausreichend lange Pausen zwischen den Mahlzeiten sind notwendig, damit Mineralstoffe wieder in den Zahnschmelz eingebaut werden können.

Ständiges Flaschennuckeln vermeiden

Permanentes und häufig unkontrolliertes Trinken aus Saugerflaschen oder Schnabeltassen - vor allem von süßen Getränken - verursacht eine besonders schmerzhafte und zerstörerische Form der Karies, die sogenannte Nuckelflaschenkaries. Ihr Kind sollte sich daher erst gar nicht daran gewöhnen, ständig eine Nuckelflasche griffbereit zu haben.

Regelmäßige zahnärztliche Kontrollen

Bereits im Rahmen der Früherkennungsuntersuchungen U1 bis U9 wird darauf geachtet, dass die Zähne des Kindes gesund sind und es auch bleiben.

Zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen

In der Alterspanne von etwa 2½ bis 6 Jahren hat Ihr Kind zudem Anspruch auf drei zusätzliche zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen, die wie kinderärztliche Untersuchungen in folgenden Zeiträumen durchgeführt werden sollten:

  • 1. Termin: 30. bis 42. Lebensmonat
  • 2. Termin: 49. bis 52. Lebensmonat
  • 3. Termin: 60. bis 72. Lebensmonat
Halbjährliche Kontrollen

Sobald die ersten Zähnchen kommen empfehlen Zahnärzte zudem halbjährliche Kontrolluntersuchungen für Kinder. In vielen Bundesländern haben die Zahnärztekammern bzw. Kassenzahnärztlichen Vereinigungen inzwischen zahnärztliche Kinderpässe herausgegeben. Darin werden die Befunde der zahnärztlichen Untersuchungen und Behandlungen festgehalten und dokumentiert. Ab dem 12. Lebensjahr bekommt Ihr Kind ein Bonusheft, in das die halbjährlichen Untersuchungen eingetragen werden.

 

 
 
 
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Ansprechpartner

  • Jennifer Langner
    Chefarztsekretärin der Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin

    Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg Universitätsklinikum der MHB
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