Unfallverhütung

Kinder unterliegen einem besonders hohen Unfallrisiko. Vor allem kleine Kinder können noch nicht unterscheiden, was gefährlich oder harmlos ist. Sie können jedoch eine ganze Menge tun, um die Unfallgefahr zu vermeiden.

Gefahrenbewusstsein und sicherheitsorientiertes Verhalten müssen erst elernt werden. Zudem nehmen Kinder ihre Umgebung deutlich anders wahr als Erwachsene. Erst durch eigene Erfahrungen und Lernen, wie auch durch aufklärende Hinweise der Etern ist ein Kind zunehmend in der Lage, Gefahren zu erkennen, einzuschätzen und sich davor zu schützen.

Wahrnehmung

  • Bis weit ins Schulalter nehmen Kinder Vieles anders wahr als Erwachsene.
  • Drei- bis Vierjährige können durch einfaches Hinsehen ein fahrendes Auto nicht von einem stehenden unterscheiden.
  • Kinder empfinden ein lautes Auto als sehr viel schneller als ein leises Fahrzeug mit in Wirklichkeit viel höherer Geschwindigkeit.
  • Erst mit etwa sieben Jahren benutzen Kinder auch Höreindrücke, um Gefahren zu erkennen.
  • Die Reaktionszeit eines fünfjährigen Kindes ist etwa doppelt so lang wie die eines Erwachsenen.
  • Erst ab etwa fünf Jahren kann ein Kind seine Aufmerksamkeit bewusst steuern, ist aber auch dann noch sehr leicht ablenkbar.
 

So können Sie vorbeugen

Die Unfallschwerpunkte von Kindern hängen sehr stark vom Alter und der Entwicklung ab. So passieren Unfälle in den ersten Lebensjahren vor allem zu Hause, während etwa ab vier bis fünf Jahren, mit der Ausdehnung nach draußen, Unfälle zunehmend bei Freizeit- und Sportaktivitäten sowie im Straßenverkehr geschehen. Im folgenden finden Sie Hinweise, wie sie die Unfallgefahr für Ihr Kind erheblich senken können.

Sichere Umgebung
  • Die Umgebung Ihres Kindes (Wohnung, Garten, Spielplatz, Straße) sollte regelmäßig auf Risiken hin überprüft werden. Entschärfen oder beseitigen Sie mögliche Unfallquellen wie z.B. scharfe Möbelkanten oder spitze Gegenstände.
  • Sicherheitsvorrichtungen und Schutzvorkehrungen wie Gurte, Fahrradhelme und Autokindersitze sollten von Ihnen benutzt und konsequent angewendet werden. Dadurch werden solche Sicherheitsmaßnahmen selbstverständlich für Ihr Kind und es lernt, dass man sich vor Gefahren schützen kann.
Gefahrenbewusstsein
  • Machen Sie Ihr Kind auf altersgerechte Weise immer wieder auf gefährliche Dinge und Situationen aufmerksam. Dadurch lernt es leichter, selbst Gefahren zu erkennen und sich davor zu schützen.
Sicheres Verhalten
  • Machen Sie Ihr Kind frühzeitig mit sicherem Verhalten vertraut, beispielsweise beim Treppensteigen, Klettern und im Straßenverkehr.
  • Ermöglichen Sie Ihrem Kind Erfahrungen, die Alter und Entwicklungsstand entsprechen, wo immer Sie - mit begrenztem Risiko - möglich sind.
Eigenständigkeit unterstützen
  • Ermutigen Sie Ihr Kind zur Eigenständigkeit. Bietem Sie ihm Schutz und Hilfe, wenn es Sie braucht.
  • Unterstützen Sie Ihr Kind in seiner Bewegungsfreude und geben Sie ihm genügend Raum und Gelegenheit, sich im Klettern, Laufen und Toben zu üben. Dadurch werden Bewegungsabläufe geschickter und sicherer und Ihr Kind lernt, sein körperliches Können besser einzuschätzen.
Vorbild sein
  • Indem Sie selbst mit gefährlichen Dingen und Situationen verantwortungsvoll umgehen, können Sie Ihrem Kind ein gutes Vorbild sein.
Grenzen setzen
  • Klare und nachvollziehbare Regeln und Grenzen helfen Ihrem Kind, sich zurechtzufinden und manches Verbot unter Umständen leichter zu befolgen.
 
 
 
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Ansprechpartner

  • Jennifer Langner
    Chefarztsekretärin der Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin

    Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg Universitätsklinikum der MHB
    Ladeburger Straße 17
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