Zum Seiteninhalt springen

Welche Herzerkrankungen gibt es?

Erkrankungen des Herzens lassen sich in drei Gruppen einteilen:

Angeborene Herzfehler

Bei diesen Erkrankungen hat sich das Herz bereits im Mutterleib nicht in der Form entwickelt, dass es seine Pumpleistung gut erfüllen kann.

Herzrhythmusstörungen

Sogenannte Herzrhythmusstörungen bezeichnen Störungen in der „Herzelektrik“. Dabei kann es ebenfalls zu einer schlechten Pumpfunktion oder sogar zu gefährlichen Extraschlägen des Herzens kommen.

Erworbene Herzfehler

Erworbene Herzfehler sind im wesentlichen Folge von früheren Infektionen des Herzmuskels. Diese können dazu führen, dass Herzklappen nicht mehr richtig schließen oder aber ebenfalls Herzrhythmusstörungen auftreten.

Wie können sich Herzerkrankungen zeigen?

Neugeborene mit Herzerkrankungen zeigen bereits Erkrankungszeichen in Form von Schwäche, schlechtem Gedeihen, Trinkschwäche, Blaufärbung der Haut und Schleimhäute, Unruhe, Herzgeräuschen und auch Herzversagen mit der Notwendigkeit der intensivmedizinischen Behandlung.

Störungen der Herzelektrik führen bei Kindern häufig zu Herzklopfen, Herzrasen, Schwindel, Unruhe und Ohnmachtsanfällen. Bei erworbenen Herzerkrankungen kommt es bei bislang gesunden Kindern meist im Anschluss an einen Infekt zu plötzlichem Leistungsverlust, mangelnder Belastbarkeit, Herzklopfen oder –rasen oder Übelkeit und Erbrechen.

Wie untersuchen wir?

Grundsätzlich wird eine Untersuchung mittels EKG durchgeführt, da es häufig sowohl Hinweise auf Störungen der Herzelektrik als auch auf Veränderungen des Herzmuskels gibt. Besonders gut lassen sich Veränderungen des Herzens heute mittels Ultraschall (Echokardiographie) schmerzlos bildlich darstellen, so daß nur noch in wenigen Fällen eine Herzkatheteruntersuchung benötigt wird. Stehen Störungen der Herzelektrik im Vordergrund, wird das EKG über einen ganzen Tag aufgezeichnet oder es wird das EKG während einer Belastung, z.B. Fahrradfahren, abgeleitet.

Wie behandeln wir?

Mussten angeborene Herzfehler noch vor wenigen Jahren in den meisten Fällen operiert werden, so können zunehmend mehr Behandlungen mit Herzkathetertechnik erfolgen, was den Kindern aufwendige Operationen am offenen Herzen erspart. Auch lassen sich mittels elektrophysiologischer Untersuchungen, also Herzkatheteruntersuchungen, die die Herzelektrik gezielt darstellen, Herzrhythmusstörungen nachweisen und in vielen Fällen nachhaltig beenden.

Mit der gezielten Medikamentengabe kann die körperliche Leistungsfähigkeit bei vielen Herzerkrankungen deutlich verbessert werden. Störungen der Herzelektrik lassen sich ebenso mit Medikamenten häufig gut behandeln. Nur in Ausnahmefällen benötigen Kinder Geräte, die das Herz zum Schlagen anregen, sogenannte Herzschrittmacher.