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Am 3. Juli wurde der Hochschulambulanz des Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg, Universitätsklinikum der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB), der Sonderpreis für geschlechterspezifische Versorgung im Rahmen des KONKRET-Preises für innovative Versorgung 2025 verliehen. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung würdigt das Projekt „Hochschulambulanz für geschlechterspezifische Medizin mit spezieller Frauensprechstunde“, das unter der Leitung von Frau Dr. med. Viyan Sido durchgeführt wird.

Dr. Viyan Sido steht mit Blumenstrauß auf der Bühne und spricht in ein Mikrofon
Preisträgerin Dr. Viyan Sido
© BanczerowskiPhotography

Individuelle Versorgung und Forschung im Fokus

„Wir freuen uns sehr über diese Anerkennung. Die spezifischen Symptome, Risikofaktoren und Bedürfnisse von Frauen im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhalten noch immer zu wenig Aufmerksamkeit. Unsere Sprechstunde möchte das ändern – wissenschaftlich fundiert und nah an den Patientinnen“, sagt Frau Dr. Sido.

Die spezielle Herzsprechstunde setzt neue Maßstäbe in der geschlechtersensiblen Medizin. Sie richtet sich gezielt an die besonderen Bedürfnisse von Frauen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bietet ihnen eine individuell zugeschnittene Versorgung. Gleichzeitig schafft das ambulante Angebot einen wichtigen Raum für wissenschaftliche Fragestellungen – mit dem Ziel, neue Erkenntnisse zu gewinnen und die geschlechterspezifische Versorgung nachhaltig weiterzuentwickeln.

Frauenherzen ticken anders

Prof. Dr. med. Johannes Albes, Chefarzt der Herz- und Gefäßchirurgie des Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg, Universitätsklinikum der MHB betont: „Geschlechtergerechte Medizin ist kein Randthema, sondern eine Notwendigkeit. Frauenherzen ticken anders – das wissen wir, aber es spiegelt sich noch zu selten in der Versorgung wider. Mit unserer Frauensprechstunde gehen wir gezielt auf diese Unterschiede ein und leisten zugleich einen Beitrag zur wissenschaftlichen Aufarbeitung.“

Gesundheit gerecht gestalten

Dr. Isabella Erb-Herrmann, Mitglied des Vorstandes der Lilly Deutschland Stiftung für das Gesundheitspartner-, Krankengeld- und Präventionsmanagement der AOK Hessen, macht deutlich, wie wichtig eine geschlechtersensible Gesundheitsversorgung ist. Sie setzt sich dafür ein, dass die unterschiedlichen Lebensrealitäten und gesundheitlichen Bedürfnisse – insbesondere von Frauen – systematisch in Forschung, Versorgung und Prävention berücksichtigt werden.

Stiftung fördert Versorgungslücken

Mit dem KONKRET-Preis würdigt die Lilly Deutschland Stiftung jährlich herausragende Versorgungsinitiativen, die bestehende Lücken im Gesundheitssystem adressieren. Der Sonderpreis für geschlechterspezifische Versorgung wurde 2025 erstmals vergeben.

Markus Felten, Vorstandsvorsitzender der Stiftung: „Seit einem halben Jahrzehnt fördern wir mit dem KONKRET-Preis außergewöhnliche Initiativen, die gezielt Lücken in der Gesundheitsversorgung schließen. Dieses Engagement ist für uns als Gesellschaft immens wichtig.“

Titelbild: Die Preisträgerinnen des KONKRET-Preises 2025 der Lilly Deutschland Stiftung, (v.l.n.r.): Rebecca Kremer, Julia Bräuer, Susanne Quernheim, Dr. Viyan Sido.

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