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29.10.2020

Erstmalige Reparatur einer Trikuspidalklappe ohne OP in Brandenburg

Kardiologen des Herzzentrums Brandenburg haben erstmals in Brandenburg eine undichte Trikuspidalklappe mithilfe des interventionellen „TriClip“-Verfahrens repariert.

Kardiologische Intervention

In der kardiologischen Abteilung des Herzzentrums Brandenburg in Bernau ist in der vergangenen Woche zum ersten Mal in Brandenburg eine undichte Trikuspidalklappe mithilfe des interventionellen „TriClip“-Verfahrens erfolgreich repariert worden. Dieses Verfahren ist speziell für die Trikuspidalklappe konzipiert worden und vermeidet eine Operation am offenen Herzen. Die 87-jährige Patientin litt unter einer schweren Herzinsuffizienz (Herzschwäche), die durch die defekte Trikuspidalklappe des Herzens hervorgerufen wurde. Mittlerweile konnten weitere Patienten durch Anwendung dieses Verfahrens behandelt werden.

Die Trikuspidalklappe ist eine der vier Klappen des Herzens. Sie liegt zwischen rechter Vor- und Hauptkammer und hat die Funktion eines Rückschlagventils, das das Zurückfließen des Blutes in den rechten Vorhof verhindert. Insbesondere im höheren Lebensalter kann es zu Undichtigkeiten der Trikuspidalklappe kommen, wenn sich die drei Segel der Klappe nicht mehr ausreichend aneinander legen. Dadurch entsteht ein Blutrückfluss, der die Pumpleistung der Herzens erschwert und zu Vorhofflimmern und Herzschwäche, begleitend auch zu einer Einschränkung der Nierenfunktion, führen kann. Symptome sind oftmals Wasser in den Beinen und im Bauch. Da die Patienten in der Regel sehr alt sind und an weiteren Erkrankungen leiden, ist eine operative Therapie häufig mit einem zu hohen Risiko verbunden. Es bleibt dann nur die medikamentöse Therapie in Form von Diuretika (Wassertabletten). Rund drei Millionen Menschen in Europa leiden unter einer solchen Trikuspidalklappeninsuffizienz.

Bei dem neuen Verfahren wird ein Clip über die Oberschenkelvene zum Herzen geführt, um zwei Segel der Trikuspidalsegel aneinander zu heften und so den Blutrückfluss in den rechten Vorhof zu unterbinden. Dadurch wird das Herz in die Lage versetzt, seine Pumpfunktion besser zu erfüllen. Die Symptome der Erkrankung werden gelindert und die Lebensqualität der Patienten verbessert sich deutlich.

Dieser Eingriff erweitert die Möglichkeiten der Therapie von Herzklappenfehlern in Kathetertechnik, die von Univ.-Prof. Dr. Christian Butter, Chefarzt der Abteilung für Kardiologie im Herzzentrum Brandenburg, und seinem Team durchgeführt werden und damit die Vorreiterrolle in der interventionellen Klappentherapie in der Hauptstadtregion unterstreicht. Bereits im Juli 2009 hatten Professor Dr. Butter und Dr. Neuss, Leitender Oberarzt der Abteilung Kardiologie, erstmals in Berlin-Brandenburg eine interventionelle Mitralklappenreparatur mit einem Clip ohne Operation durchgeführt. Inzwischen konnte bei mehr als 600 Patienten mit dieser kathetergestützten Technik die undichte Mitralklappe korrigiert werden, über 3.000 Patienten wurden seit 2008 mit einer neuen Aortenklappe ohne Operation versorgt.

 
 
 
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