Impfungen

Viele schwere Krankheiten sind bei uns deutlich seltener geworden. Ihre Erreger stellen jedoch immer noch eine ernsthafte Bedrohung dar. Impfen ist hier der sicherste Schutz.

Oft stellen sich Eltern die Frage, warum sie ihre Kinder überhaupt gegen Erkrankungen impfen lassen sollen, die in Deutschland nur selten oder gar nicht mehr vorkommen. Viele dieser Krankheiten sind in anderen Ländern noch weit verbreitet, weil es die Erreger dieser Krankheiten immer noch gibt. Je mehr Menschen also bei uns ungeschützt sind, umso leichter können sie sich auch hier wieder ausbreiten.

Beispiel Kinderlähmung (Polio): Der letzte Fall von Kinderlähmung trat in Deutschland 1990 auf. Seit 2002 gilt die Kinderlähmung in ganz Europa als ausgerottet. Trotzdem sind Impfungen gegen Kinderlähmung auch heute noch notwendig, denn in einigen Ländern Asiens und Afrikas kommt diese gefährliche Krankheit weiterhin häufig vor und kann durch Reisende jederzeit auch wieder nach Deutschland gebracht werden.

Impfen – wie funktioniert das?

Durch das Impfen kann der Körper eigene Abwehrstoffe gegen die entsprechenden Krankheiten aufbauen, ohne der Gefahr einer Erkrankung ausgesetzt zu sein. Dazu wird mit abgetöteten oder abgeschwächten Erregern, oder auch nur mit Teilen von Erregern geimpft, die selbst die Krankheit nicht mehr auslösen können.

  • Für einen zuverlässigen Impfschutz sind häufig mehrere Teilimpfungen notwendig.
  • Mit dem Aufbau des Impfschutzes sollte möglichst früh begonnen werden, da einige Krankheiten besonders gefährlich sind, wenn sie im frühen Kindesalter auftreten. Dies gilt im Besonderen für frühgeborene, chronisch kranke oder behinderte Kinder.
  • Spätestens bis zum Ende des zweiten Lebensjahres sollten alle Teilimpfungen verabreicht sein, die für einen vollständigen Impfschutz notwendig sind.
  • Manche Impfungen müssen zum Ende des Vorschulalters und im Jugend- und Erwachsenenalter aufgefrischt werden.

Nur wenn das Kind alle erforderlichen Teil- und Auffrischungsimpfungen in den vorgegebenen zeitlichen Abständen erhalten hat, besteht ein zuverlässiger Impfschutz.

Impfempfehlungen

Die Impfempfehlungen werden in Deutschland von der Ständigen Impfkommission (STIKO) ausgesprochen, einer unabhängigen Kommission von Fachleuten. Der Sinn und Nutzen der Impfungen wird jeweils sorgfältig nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen abgewogen und beurteilt.

Die empfohlenen Impfungen richten sich ausschließlich gegen Krankheiten, die schwer und manchmal sogar lebensbedrohlich verlaufen können. Die für Säuglinge und Kleinkinder empfohlenen Impfungen bieten einen wirksamen Impfschutz gegen:

  • Diphtherie
  • Wundstarrkrampf (Tetanus)
  • Keuchhusten (Pertussis)
  • Hib (Haemophilus influenzae Typ-B)
  • Kinderlähmung (Poliomyelitis)
  • Hepatitis B
  • Pneumokokken
  • Masern
  • Mumps
  • Röteln
  • Windpocken (Varizellen)
  • Meningokokken C

Die Kosten für die von der STIKO empfohlenen Impfungen werden von der Krankenkasse übernommen, die Teilnahme ist freiwillig.

Nebenwirkungen

Moderne Impfstoffe sind hochwirksam und gut verträglich. Sie enthalten weit geringere Mengen an abgetöteten, abgeschwächten oder Teilen von Erregern als dies früher der Fall war. Dadurch sind die Impfungen weniger belastend.

Heutige Impfstoffe sind äußerst sicher. Leichte Impfreaktionen sind kein Grund zur Sorge. Sie zeigen, dass sich der Körper mit dem Impfstoff auseinandersetzt. Schwere Nebenwirkungen sind aber sehr selten.

Impfreaktionen

Vereinzelt können sich Impfreaktionen zeigen. Bei etwa 2% bis 20% aller geimpften Kinder treten Rötungen und Schwellungen der Impfstellen auf. Leichtes Fieber, Schläfrigkeit, Gliederschmerzen oder auch Übelkeit und Durchfall treten bei etwa 1% bis 10% der Geimpften auf. Dies sind normale Reaktionen des Körpers auf den Impfstoff, die meist nach kurzer Zeit wieder abklingen.

Impfnebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen sind äußerst selten. Sie werden jedoch hierzu von Ihrem Arzt oder Iher Ärztin in jedem Fall ausführlich aufgeklärt. Wenn Sie nach der Impfung Fragen haben oder Auffälligkeiten feststellen, sollten Sie sich jederzeit an ihn oder sie wenden.

Komplikationsrisiken

Das Risiko, dass bei einer Erkrankung Komplikationen auftreten, ist um ein Vielfaches höher als das Komplikationsrisiko der entsprechenden Impfung. Als Eltern sollten Sie diese Risiken sorgfältig und unvoreingenommen abwägen, denn alle Schutzimpfungen sind freiwillig und Sie entscheiden, ob ihr Kind geimpft wird.

 
 
 
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Ansprechpartner

  • Jennifer Langner
    Chefarztsekretärin der Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin

    Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg Universitätsklinikum der MHB
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